Zyklusphasen der Frau im Ayurveda
Der Zyklus der Frau hat einen großen Einfluss auf das Leben und das Wohlbefinden auf körperlicher und emotionaler Ebene.
Im Ayurveda gibt es insgesamt drei Zyklusphasen, in denen die drei Doshas – Vata, Pitta und Kapha in unterschiedlicher Ausprägung dominieren. Jede Phase hat ihre eigenen Merkmale und Eigenschaften. Durch eine unausgewogene Ernährung, Umwelteinflüsse und mentale Belastungen wie Stress kann es zu einem hormonellen Ungleichgewicht kommen. Mit der richtigen Ernährung und Lebensstil kann man eine gute Balance der Doshas erzielen und dadurch die Gesundheit und das Wohlbefinden verbessern.
Unsere ayurvedischen top Tipps und Tricks für mehr Balance haben wir in drei wichtige Themen aufgegliedert: Ernährung – Bewegung – Stress.
Rtu-Kala – 1. Zyklusphase (Follikelphase)
Nach der Menstruation in der ersten Zyklusphase reift in den Eierstöcken der Follikel heran, um ein Ei freizusetzen. Das Hormon Östrogen und das Dosha Kapha sind dominant. Es wird empfohlen, eine leichte, nahrhafte Ernährung zu wählen. Frauen fühlen sich körperlich und mental sehr stabil, sie sind kraftvoll, ausdauernd und die Verdauung funktioniert gut. Der Blutzuckerspiegel ist in dieser Phase oft stabiler als in anderen Zyklusphasen. Kurz vor dem Eisprung gesellt sich bereits das feurige Pitta-Dosha zu Kapha, dass die 2 Zyklushälfte einleitet.
Ernährung:
In der 1. Zyklusphase ist es wichtig, eine Ernährung zu wählen, die die schweren, kalten und feuchten Eigenschaften von Kapha ausgleicht:
- Warme, leichte und trockene Lebensmittel: gedünstetes Gemüse, Hülsenfrüchte, Quinoa und Gerste. Viel grünes Gemüse wie Brokkoli, Spinat, Mangold werden empfohlen. Speziell Kreuzblütler wie Brokkoli, Kohlrabi, und die Karotte unterstützen bei einer Östrogendominanz in der ersten Zyklusphase, die für folgende Symptome wie starke Blutungen, Wassereinlagerungen, PMS, unregelmäßiger Zyklus, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Gewichtzunahme verantwortlich sein kann.
- Scharfe, bittere und herb-scharfe Geschmacksrichtungen: Ingwer und Pfeffer, bitteres Blattgemüse und herb-scharfe Kräuter.
- Leichte und gut gewürzte Suppen.
- Vermeidung von süßen, schweren, fettigen und kalten Lebensmitteln: Zuckerhaltige, fettige und frittierte Speisen sowie kalte Getränke können Kapha aus dem Gleichgewicht bringen.
- Unser ayurvedisches Detox-Programm wäre in dieser Phase ideal durchzuführen.
Bewegung:
In dieser Zyklusphase sind die Frauen besonders kraftvoll und ausdauernd. Sie kann die sportliche Leistung möglichst lange aufrechterhalten und sich danach auch schnell wieder regenerieren. Krafttraining mit eigenem Körpergewicht oder Gewichten sind ein ideales Training, um Muskeln aufzubauen und den Stoffwechsel zu aktivieren.
Stress:
Frauen können in der ersten Zyklusphase sehr gut mit Stress umgehen. Sie fühlen sich mental und emotional sehr stabil und verfügen über eine gute Konzentrationsfähigkeit. Es fällt ihnen leicht, in stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren. Es ist eine gute Phase, um zu planen und sich neue Ziele setzten. Hierfür bietet sich Journaling besonders gut an.
Rtu-Vyatita-Kala – Ovulationsphase und 2. Zyklusphase
Nach dem Eisprung wandert die freigesetzte Eizelle durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Die Eizelle ist nun bereit für die Befruchtung. Die Hormone Östrogen, FSH und LH erreichen den Höhepunkt. Die Phase steht für Fruchtbarkeit und Veränderung, denn das Dosha Pitta ist nun stark ausgeprägt. Frauen fühlen sich besonders attraktiv, strahlen Stärke und Zufriedenheit aus, das vom Umfeld wahrgenommen wird. Wenn sich der Zyklus der Menstruation annähert, sammelt sich immer mehr Rajas in der Gebärmutter an und Vata kommt schön langsam ins Spiel.
Ernährung:
In der 2. Zyklusphase haben Frauen meist mehr Hunger und der Stoffwechsel funktioniert gut. Es wichtig eine Ernährung zu wählen, die die hitzigen, scharfen und sauren Eigenschaften von Pitta ausgleicht. Hier sind einige allgemeine Empfehlungen:
1. Kühlende Lebensmittel: Frische Früchte, Gurken, Melonen, Blattgemüse und Kokosnuss.
2. Milde, nicht-scharfe Gewürze: Koriander, Fenchel, Kardamom und Minze.
3. Süße, bittere und herbe Geschmacksrichtungen wie süße Früchte, bitteres Blattgemüse und Kräuter.
4. Vermeidung von scharfen, fettigen und sauren Lebensmitteln: Scharfe Gewürze wie Chili, Pfeffer, frittierte Speisen und saure Lebensmittel können Pitta aus dem Gleichgewicht bringen. Auch Alkohol und Kaffee sollte man in der 2. Zyklushälfte und während der Menstruation reduzieren oder meiden.
5. Progesteron bildende Lebensmittel wie Eier, Avocado, Lachs, Saaten und Pistazien sind in dieser Phase vorteilhaft.
Bewegung:
In der 2. Zyklusphälfte empfehlen wir Cardio-Training, um das Pitta-Dosha zufriedenzustellen. In dieser Phase wollen wir uns auspowern und dürfen aber darauf achten, dass wir es nicht übertreiben und zu stark erhitzen. Aktivitäten wie Joggen, Aerobic, Tanzen oder andere kardiovaskuläre Übungen sind ideal, da sie Energie und Vitalität fördern.
Stress:
Frauen sind in der Phase besonders kommunikativ, selbstbewusst und produktiv. Der Fokus auf das Hier und Jetzt spielt eine große Rolle. Kleine Auszeiten (es genügen wenigen Minuten) im Alltag, um innezuhalten, die Momente bewusst erleben und Dankbarkeit verspüren.
Rajah-Kala - Menstruationsphase
Der Körper bereitet sich auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Falls keine Schwangerschaft eingetreten ist, wird durch Apana Vayu (Abwärtsbewegung) das Menstruationsblut und die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut ausgestoßen. In dieser Phase wird empfohlen, eine nahrhafte Ernährung beizubehalten, um das Vata-Dosha auszugleichen. Die monatliche Blutung ist ein Reinigungsprozess des Körper, indem Frauen sich zurückziehen und zur Ruhe kommen sollten. Entspannung, sanfte Routinen und warme, regelmäßige Mahlzeiten sorgen für Stärkung und Ausgleich.
Ernährung:
Hier sind einige allgemeine Empfehlungen für die Ernährung in der Vata-Phase:
- Warme, gut gekochte Mahlzeiten: Suppen, Eintöpfe, gedünstetes Gemüse und warme Getreidegerichte sind ideal, um Vata auszugleichen.
- Gesunde Fette: Gute Fettquellen wie Ghee (geklärte Butter), Avocado, Nüsse und Samen (Leinsamen, Chiasamen) helfen dabei, Trockenheit auszugleichen und Energie zu liefern. Gesunde Fette, insbesondere Omega-3-Fettsäuren, können dabei helfen, Entzündungen zu reduzieren und Stimmungsschwankungen zu mildern.
- Warme Getränke: Kräutertees, Ingwertee und warmes Wasser unterstützen die Verdauung und halten den Körper warm.
- Süße, saure und salzige Geschmacksrichtungen: Diese helfen dabei, Vata auszugleichen. Dazu gehören süße Früchte, saure Früchte wie Zitrusfrüchte und salziges Gemüse.
- Vermeidung von rohem, kaltem und trockenem Essen: Rohes Gemüse, kalte Getränke und trockene Snacks können Vata aus dem Gleichgewicht bringen.
Bewegung:
Während der Menstruation können nach Bedürfnis sanfte und beruhigende Bewegungen ausgeführt werden. Aktivitäten wie Yoga, Pilates, Tai-Chi oder Spaziergänge in der Natur sind ideal, da sie den Körper stärken und gleichzeitig Entspannung und Ausgleich bieten. Es ist wichtig, auf übermäßig anstrengende oder intensive Übungen zu verzichten, da dies das Vata-Dosha überfordern kann.
Stress:
In der Menstruationsphase ist es wichtig, dem Körper und dem Geist mehr Ruhe zu schenken. Frauen sind in der Zeit sensibler. Es ist Zeit für Rückzug, Reflexion und Achtsamkeit. Journaling, Atemübungen und Meditation sind ideal, um körperlich und emotional in Balance zu bleiben. Tanava - unsere Anti-Stress-Formel mit ayurvedischen Kräutern - kann deinen Körper zusätzlich unterstützen.